Die neue Aprilia RS 457 nutzt mit 48 PS bei 175 Kilogramm vollgetankt die A2-Limits voll aus. Piaggio produziert sie in Indien, das lässt einen besonders günstigen Preis erwarten.
Aprilia RS 457 kommt 2024 für die Klasse A2
Mit der neuen Aprilia RS 457 drängt der italienische Hersteller in die umkämpfte A2-Klasse der Sportmotorräder, die maximal 48 PS (35 kW) Leistung haben dürfen. Und genau diese Leistung bringt der neue Twin mit 457 Kubik. Doch die A2-Klasse ist in Bezug auf die Leistung auch an das Gewicht gebunden: 35 Kilowatt Leistung müssen mit 175 Kilogramm Mindestgewicht (fahrbereit) einhergehen. Diesen Wert trifft die Aprilia RS 457 nach Werksangaben ebenfalls exakt. Und das ist in dieser Klasse außergewöhnlich, denn bisher blieben die Modelle um 400 Kubik von KTM und Kawasaki mit beiden Werten darunter oder jene von anderen Herstellern beim Gewicht deutlich darüber. Somit ist die neue Aprilia RS 457 aktuell das einzige A2-Modell mit maximaler Leistung und minimalem Gewicht.
Aluminium-Brückenrahmen
Ebenfalls derzeit einzigartig im Reigen der A2-Renner ist der Brückenrahmen der Aprilia RS 457 aus Aluminium. Er kommt optisch dem der RS 660 auffällig nah, ist allerdings für die RS 457 neu konstruiert und erinnert an alte RS 125-Zeiten mit glänzendem Alu-Rahmen auf dem Schulhof. Das angeschraubte Heck ist aus Stahl gefertigt, ebenso die zweiarmige Hinterradschwinge. Schließlich muss Aprilia wohl etwas Stahl einsetzen, um auf die 159 Kilo Trockengewicht und die 175 Kilo Mindestgewicht zu kommen.
Aprilia RS 457 mit 150er-Hinterreifen
Das Fahrwerk der Aprilia RS 457 besteht außerdem aus einer Upside-down-Telegabel mit 41 Millimeter Standrohrdurchmesser, einstellbarer Vorspannung und 120 Millimeter Federweg. Die Schwinge federt und dämpft ein Zentralfederbein ohne Umlenkung, einstellbar in Vorspannung und Zugstufe, mit 130 Millimeter Federweg. Die Rad-Reifenkombination besteht aus Alu-Felgen mit 17 Zoll Durchmesser, bereift in 110/70 vorn und 150/60 hinten, auf ersten offiziellen Fotos mit einfachen Reifen von TVS.
Anzeige
Race-ABS von Aprilia
Brembo-Ableger Bybre liefert die Bremsanlage für die Aprilia RS 457, bestehend aus einem 4-Kolben-Monoblock vorn mit einer 320er-Scheibe. Hinten verzögert ein einzelner Kolben eine Scheibe mit 220 Millimeter Durchmesser. Beide sind verbunden durch ein Dual-Channel-ABS, am Hinterrad ist das ABS abschaltbar.
Moderne Elektronik
Wie erwähnt, bei Motor und Chassis der Aprilia RS 457 kleckert Piaggio nicht und klotzt bei der Elektronik ebenfalls: TFT-Farb-Display mit 5 Zoll Diagonale und Fernbedienung am Lenkerende über hinterleuchtete Schalter, LED-Beleuchtung rundum sowie Ride-by-wire gehören zur Ausstattung. Letzteres erlaubt 3 Fahrmodi und eine dreifach einstellbare oder abschaltbare Traktionskontrolle. Ein Quickshifter wird optional verfügbar sein.
Was kostet die neue Aprilia RS 457?
Am 7. September 2023 stellte Aprilia die neue RS 457 vor. Auf den ersten Bildern sind 3 Farben zu sehen, 2 davon mit viel Schwarz und Akzenten und Rot oder Lila sowie eine weiße Variante. Welche dieser Farbvarianten 2024 nach Deutschland kommen, ab wann genau und vor allem zu welchem Preis, ist bislang nicht bekannt. In Indien kostet die Aprilia RS 457 umgerechnet circa 4.500 Euro (410.000 Indische Rupien), in den USA 6.799 US-Dollar. Die vergleichbare KTM RC 390 mit Einzylinder-Motor, 43,5 PS (32 kW), 155 Kilo Trockengewicht und ähnlicher Ausstattung kostet 6.849 Euro. KTM produziert diese Modelle übrigens ebenfalls in Indien, bei Partner Bajaj.